Sonntag, 30. August 2009

Alemannia Aachen - FSV Frankfurt 3:0

So geht das nicht. So kann man mit seinen Modefans nicht umgehen. Da setzt man sich an einem sonnigen Sonntagnachmittag erwartungsfroh auf den Balkon, schaltet das Bundesligaradio ein und freut sich auf einen entspannten , evtl. gar erfolgreichen Fußballtag und dann vermiest einem die unsprierte und pomadig auftretende Mannschaft des FSV Frankfurt die Stimmung. 3:0! Wieder kein Tor, wieder kein Punkt, wieder keine Gegenwehr, wieder keine Zweitligatauglichkeit.

Der Modefan hat es natürlich nicht leicht. Er ist abhängig vom Saisonverlauf, vom Geschehen auf dem Platz, vond er Art und Weise wie das Team das Publikum mitzureißen vermag. Er kann nicht auf Erlebnisse in der Vergangenheit zurückgreifen oder die "ewige Verbundenheit" zum Verein heranziehen, wenn es darum geht die Sympathien für den Klub vor sich selbst zu rechtfertigen. Der Modefan ist also abhängig. Es braucht emotional aufregenden Momente, die quasi als Belohnung für den Aufwand des Fandaseins dienen. Er wir feiern, ist aber auch bereit zu leiden. Hauptsache irgendwa. Bekommt er das nicht, wendet er sich ab und reagiert mit Desinteresse. Er ist sozusagen scheu wie ein Reh.

Der FSV bieten seine Modefans derzeit gar nichts. Keine Belohnung, nicht nicht mal eine Aussicht auf Belohnung. Der FSV bietet nicht mal die Hoffnung auf die Aussicht einer Belohnung in der Zukunft. Der FSV verliert nicht nur, er schießt auch keine Tore und erarbeitet sich auch keine Torchancen. So kann sich der Modefan noch nichtmal über die Niederlagen ärgern. Man ärgert sich ja auch nicht darüber, dass der Himmel blau, die Blätter grün und das Wasser nass ist.

Im letzten Jahr kam die Wende gegen St. Pauli. Wie aus dem Nichts siegte der FSV 1:0 und der Modefan schwor ewige Treue. In zwei Wochen bräuchte es schon eine Neuauflage diese Triumphes um die Modefans zu besänftigen und auch in Zukunft an den Verein zu binden. Derzeit ist der FSV nicht nur der schlechteste Verein der zweiten Liga, er ist auch der emotionsloseste!

Dienstag, 25. August 2009

Aachen? Aaachneee...

Nach dem Trauerspiel gegen Paderborn steht der FSV mehr denn je unter Zugzwang seine Daseinsberechtigung in der zweiten Bundesliga unter Beweis zu stellen. Zum gleichen Zeitpunkt im letzten Jahr stand man nach drei Spielen zwar nur unwesentlich besser da, doch hatte man beim 1-1 gegen Greuther Fürth zumindest mal einem Sieg geschnuppert und zudem eine Topteam der zweiten Liga am Rande einer Niederlage. Im der Spielzeit 09/10 sieht das bisweilen durchaus anders aus. Der Klatsche in Fürth folgte der uninspirierte Auftritt vor heimischem Publikum und des drängt sich die Feststellung auf, dass der Umzug an den Hang nicht zwangsläufig die erhoffte Signalwirkung an die Mannschaft entfaltet. So ist es kein Wunder, dass kurz vor Schließung der Transferliste bereits heftig über Neuzugänge diskutiert wird, die das müde Angriffspiel beleben sollen.

Am Wochenende geht es nun also nach Aachen. Ein heißes Pflaster. Hier gab es im letzten Jahr
nichts zu gewinnen für den FSV. Vielmehr wartet der FSV immernoch auf einen Torerfolg gegen die Alemannia und das Heimspiel gegen Aachen war der Moment in dem auch der größte Optimist einsehen musste, dass diese Mannschaft wohl nicht in der Lage sein würde die Klasse zu halten. Dass es letztendlich anders gekommen ist, steht auf einem anderen Blatt. Damals lies sich die Mannschaft ohne besondere Gegenwehr mit 0:3 vom Platz schicken. 3000 "Mitgereiste" beim "Auswärtspiel" im Stadtwald schien es noch nicht mal sonderlich zu interessieren. Es war kalt und die Stimmung war schlecht. Aus der damaligen Startelf stand am letzten Freitag gerademal noch Patrick Klandt auf dem Platz. Geändert hat sich trotzdem nicht viel.

Freitag, 21. August 2009

FSV Frankfurt - SC Paderborn

90. Minute: Der Schiedsrichter klingt sich ins Pfeiffkonzert ein und beendet die Partie. Die Zuschauer rasten aus, wollen ihr Geld zurück. Aber sie haben ja gar nichts bezahlt. Kompliziert.

86. Minute: Ross ist schnell, jung und frisch und bleibt im Dribbling hängen. Dennoch Einwurf. Coulibaly braucht ne gefühlte halbe Stunde um sich zu drehen. Da ist der Ball weg. Vier Minuten noch. Punktgewinn? Lächerlich. Am besten wir vergessen das ganze. Tun so als wäre nichts gewesen und stürmen nächste Woche den Neuen Tivoli.

84. Minute: Mannomann! Manno machts millimetergenau und schiebt den Ball vorbei.

78. Minute: Der 90elf-Mann zieht nochmal heftig über die Leistung des FSV her. Im Hintergrund singen alte und/oder dicke Männer traurige Lieder. Der Kommentator erzählt was von katastrophalen Fehlpässen und glücklosen bis sinnlosen Aktionen des FSV. Er ist hier heute wirklich die ärmste Sau im Stadion. Hoffentlich hat er sich sein Ticket umsonst gedruckt!

73. Minute: Güvenisik verlässt das Feld. Manno kommt ins Spiel. Klingt trotzig. Ich hab Angst. Der wird doch wohl nicht...

72. Minute: Der Kommentator bezeichnet ein Tor in diesem Spiel als ein "Wunder". Die Anhängerschaft glaubt trotzdem dran... oder ist es eher ein flehen? "Auf gehts Bornheim schießt ein Tor" hallt es durchs Stadion. Der kicker hat seit 10 Minuten nichts mehr zum Spiel getickert. Die heiße Phase der Partie als vorläufiger Tiefpunkt. Immerhin: Es riecht nach Punktgewinn.

62. Minute: Diakité im Spiel. Spielt angeblich hinten links. Macht nichts. So oder so fragwürdig. Im Hintergrund pöbeln Rentner. Ein wildes Geschrei. Das Spiel hat dem 90elf-Kommentator mittlerweile die Lebensfreude genommen. Er wirkt lethargisch und abwesend. Manchmal scheint es als ob er heimlich weint...

60. Minute: Also jetzt langt's! Der Gast überteibt und erzielt fast das 0:1. Guie Mien war dran beteiligt. Das ist doch lächerlich.

51. Minute: Als erster kann der Gast aus Paderborn das Elend nicht mehr ertragen und unternimmt einen zaghaften Versuch endlich Fußball zu spielen. Das wird mit einem gellenden Pfeifkonzert der stimmgewaltigen Massen und einer ersten guten Torchance belohnt. Die sollen damit aufhören, sich ihrem Schicksal fügen und den Punkt gefälligst am Hang lassen. Herrschaftszeiten...

46. Minute: So weiter gehts. Der kicker sieht noch Hoffnung auf einer Steigerung in der zweiten Hälfte. Der 90elf-Kommentator hingegen betont nochmal wie schwach das Spiel in der ersten Halbzeit war. Scheint ihm offenbar wichtig zu sein. Der FSV hat nochmal 45. Minuten Zeit den ersten gelungen Spielzug der Saison 09/10 zu präsentieren. Ich bin gespannt und muss mich nochmal korrigieren: Voigt hat doch Gelb. Ganz stark!

45. Minute: Ledgerwood holt durch einen ungelenken Schuss einen Eckball raus. Die Ecke ergibt die erste Großchance für den FSV. Im Stadion scheint das keinen zu interessieren. Hallo? Irgendjemand da? Egal. Halbzeit. Endlich. Zeit Fehler zu korrigieren. Voigt hat gar nicht Gelb gesehen, war ein Paderborner. Doch nicht so toll der alte Mann. Fazit: Absteiger! Per SMS erreicht mich die Einschätzung eines Experten vor Ort: "0:0. Nix los. Ich will zur SGE..."

42. Minute: Jetzt wirds Oral zu bunt. Ledgerwood raus, Ledesma rein. Klandt miemt jetzt den Spielmacher. Hoch und weit nach vorne! Das könnte klappen. Weiter so!

35. Minute: Der Radiomensch von 90elf spricht von einem "ganz ganz extremst schwachen Spiel". Er vermisst Technik, Spielfluß und Abstimmung. Weiterhin macht er hierfür auschließlich den FSV verantwortlich. Hat er so gesagt. Mir ist das egal. Ich und die 4000 Stillen im weiten Rund wollen die Führung sehen. Egal wie. Jetzt vielleicht. Freistoß FSV. Doch nicht. Stattdessen sieht Voigt Gelb wegen Meckern. Wie hat er das gemacht? Starker Typ!

31. Minute: Der Ticker beschreibt das Geschehen auf dem Feld als "zähe Angelegenheit". Ein gewisser Herr Schachten köpft erneut aufs Tor. Nichts passiert. Frankfurt offenbar nervös und mit Fehlern im Spielaufbau. Was auch immer. Wo bleibt das 1:0?

18. Minute: Einer den sie Schachten nennen köpft aufs FSV-Tor und einer den sie Kujabi nennen klärt auf der Linie. Frechheit. Der Aufsteiger begehrt auf und zeigt der lahmen Ente aus Bornheim wie der Hase läuft. Auch lustig: Rolf Christel Guie Mien spielt tatsächlich noch Fußball. Für Paderborn. Offensichtlich.

11. Minute: Durch das Unentschieden zieht der FSV an Ahlen vorbei auf den 17. Platz. Nehmt das!

0. Minute: Der FSV zum erstenmal in der Saison wirklich unter Druck. Alles andere als ein Sieg würde unruhige Zeiten am Bornerheimer einläuten. Der Saisonauftakt wurde bereits gründlich versemmelt, die Stimmung ist allgemein schlecht und in den gängigen Foren und Blogs wird nicht selten die Transferpolitik der Trainer-/Managergespanns heftig kritisieren. Paderborn konnte letzte Woche durch einen Sieg gegen den unsäglichen KSC auf sich aufmerksam machen. Dennoch 3 Punkte sind Pflicht. Her damit!

Dienstag, 18. August 2009

Liebling der Woche

Die rote Laterne: Übernommen am zweiten Spieltag.


Tabellenletzter. Untiefen der Liga. Tal der Tränen. 0 Punkte. 1-6 Tore. Armutszeugnis. Die Relegation vor Augen. Das Abstiegsgespenst im Nacken. Unten siehts düster aus. Den Kopf im Sand. Mit dem Rücken zur Wand. Vorm Abgrund. Im Abstiegssumpf. Im Abstiegsstrudel. Am Ende. Am Tiefpunkt. Punktlos. Mutlos. Erster von Hinten. Letzter von Vorne. Das ganze Feld vor sich. Der Blick auf die Tabelle von unten. Schlimmer gehts nimmer. Es kann nur Aufwärts gehen. Stagnation gleich Rückschritt. Im Keller wird die Luft dünn. Den Letzten holen die Raben. Zwei Spiele ohne Sieg. 90 Minuten ohne Tor. Schlußlicht. Licht aus. Besenwagen. Rote Laterne.

Samstag, 15. August 2009

Greuther Fürth - FSV Frankfurt 4:0

Ein gepflegtes Debakel am 2. Spieltag besiegelt den gründlich vermiesten Saisonauftakt. Die höchste Klatsche der neueren Zweitligageschichte des FSV erfährt allerdings keine besondere Beachtung. Nachdem der kicker-ticker vermeldete das "ausgerechnet Mokhtari" zum 1:0 gegen seinen alten Arbeitgeber trifft wird der restliche Spielverlauf gänzlich ignoriert, ehe das volle Ausmaß der Katastrophe in Form des Endergebnisses erst einige Zeit nach Spielschluß in Erfahrung gebracht wird. 4:0 gegen Fürth. Das hat man vor einem halben Jahr noch wesentlich besser hinbekommen, als man den damaligen Aufstiegskandidaten am Rande einer Niederlage hatte. Damals wurde das Spiel per Onlineradio höchst fanatisch und inklusive gepfelgter Pöbelei im Chatroom verfolgt, diesmal hätte man dem Geschehen kaum weniger Beachtung schenken können. Wie auch immer, die Saison ist noch jung, das Kind noch nicht im Brunnen und noch viel Potenzial für künstlichen Fanatismus abrufbar. Nächste Woche geht's los!

Montag, 10. August 2009

FSV Frankfurt - Duisburg 1:2

Von diesem Spiel habe ich exakt so viel mitbekommen: Ich war in Freiburg unterwegs um mir dort das großartige Spiel Freiburg gegen den HSV anzusehen. Zwischen Ankunft um 13 Uhr und Anpfiff um 17:30 war also genug Zeit um sich statt Sightseeing eine gepflegte Zweitligapartie anzusehen. Also gleich auf die Suche gemacht nach einer SKY-fähigen Kneipe. Und das ist in Freiburg offenbar gar nicht so einfach. Die ganze Altstadt ist zwar gesäumt mit Lokalitäten, diese verstehen sich aber alle als hochseriöse Weinlokale mit badischer Spätzle-Küche. Hier setzt man auf Seniorenreisegruppen und Wochenendausflügler. Da kann man auf den gemeinen Fußballpöbel gerne verzichten. Nach fast einstündiger Tour durch die sehenswerten Gassen der Altstadt lasse ich mich in einem Schnitzellokal nieder. Die Toiletten befinden sich im Keller. Ich also runter die Treppen ins düstere Gewölbe und ausgerechnet hier hängt jetzt ein Fernseher an der Wand auf dem zweite Liga läuft! Spielstand in Frankfurt zu diesem Zeitpunkt: 2:0 Duisburg. Ein Thekenbediensteter erklärt mir, dass der Kellerraum zur Mittagszeit geschlossen ist, ich darf mich hier also nicht aufhalten. Bei dem Spielstand ist mir das egal. Als ich nach dem Essen noch mal nachsehe, wie es steht, fällt grade das 2:1. Danach ist Schluss. Ich fahre mit der Straßenbahn ins Freiburger Stadion und schaue mir stattdessen ein noch schlechteres Spiel an. Fußball ist scheisse.

Sonntag, 2. August 2009

FSV Frankfurt - Borussia M'Gladbach 1:2

Hmm. Also irgendwie war das alles ganz merkwürdig. Es war ja der erste Besuch im neuen Stadion. Auf den ersten Blick machte alles einen ziemlich guten Eindruck. Ordentlicher Andrang vor den Toren, Sonnenschein, wehende FSV-Fahnen und ein Stadion, dass in seiner Bauart zumindest von außen recht interessant anmutet und nicht dem mittlerweile allerorten bekannten Baukastenprinzip entspricht. Interessant auch das Eingangsprinzip, dass man nämlich nicht erst Zugang zu einem abgesperrten Terrain erhält, auf dem sich dann das Stadion befindet, sondern der Eintritt erfolgt direkt ins Stadion. Der Stadionvorplatz ist allen offen. Das hatte ich in der Form noch nie gesehen. Irgendwie sah das alles aus, als wäre man gar nicht in Deutschland. Was ja nicht schlecht sein muss....

Erstmal wurde der neue Fanshop besucht und der längst überfällige Schal gekauft und dann also rein ins Stadion, zu den Stehplätzen. Und jetzt wurde es etwas merkwürdig. Haupttribüne sehr nett, auch eine hübsche Gegentribüne, aber was sind das für Stehplätze? Immerhin ausgewiesener Sammelplatz der Stimmungsmacher. Die Stehplätze bestehen, nicht überraschend, aus noch glänzenden Betonstufen, an die sich eine interessante Terrassenkonstruktion anschliesst: hinter der obersten Stufe ist nämlich nicht Schluss, sondern es geht noch gute 5-6 Meter weiter nach hinten. Auf dieser Terrasse befinden sich sogar Getränke- und Wurstbuden und man kann von hier sowohl das Spiel verfolgen als auch auf den Stadionvorplatz spucken. Das ist zwar alles ganz interessant aber schon vor Anpfiff waren wir skeptisch, wie hier Stimmung aufkommen soll. Im Spiel bestätigte sich die Befürchtung. Insgesamt wurde hier viel zu sehr in die Breite gebaut, alles verläuft sich. Es gibt kein Dach, keine Wand, nichts, was irgendwie den Schall aufs Spielfeld lenken könnte. Und man darf nicht davon ausgehen, dass die weiteren Zweitligaspiele ähnlich gut besucht werden wie das Pokalspiel gegen Gladbach. Obwohl das Stadion nahezu ausverkauft war, gab es überhaupt keine Stimmung. Dies hatte sicher mehrere Gründe. Sicher waren einige da, die sich einfach mal das Stadion und einen Bundesligisten ansehen wollten. Zweitens konnte sich der (offenbar neue) Vorsinger auf dem Zaun zu keiner Zeit Gehör verschaffen. Wie auch, drehte er doch den Fans die meiste Zeit den Rücken zu und verfolgte das Spiel. Wenn doch mal irgendein Lied angestimmt wurde, dann gab es überhaupt keine Akustik und beim zweiten Durchgang macht schon fast keiner mehr mit, alles ebbte sofort wieder ab. Außerdem gab es im Block mindestens zwei Gruppierungen, die durch einen Treppenaufgang getrennt waren und sich beim Anstimmen von Gesängen nur selten abstimmen, bzw. ergänzen konnten. Das war leider wirklich eine große Enttäuschung. Es war weniger los als bei 2000 Fans letzte Saison in der Commerzbank-Arena. Unmut machte sich auch bei den umstehenden Supporters breit. Die mitgereisten Gladbacher (wie man an den beiden Torjubeln erkennen konnte war das ungefähr das halbe Stadion) machten hingegen ordentlich Lärm.

Der Spielverlauf erlaubte es ihnen ja auch: ein glückliches Tor zum 1:0 nach einer halben Stunde, die dumme rote Karte für Simac und ein ordentlich vorgetragener Angriff nach ca. 60 Minuten zum 2:0 reichten aus, um das Spiel zu entscheiden. Der Anschlusstreffer vom mal wieder viel zu spät eingewechselten Ross sorgte noch mal für Hoffnung, aber leider kam nichts mehr vom FSV. Man kann nur hoffen, dass in der Liga das Stimmungsproblem irgendwie gelöst wird. Die Gladbacher haben vorgemacht, dass man auch ohne Dach und ohne Wand laut sein kann. Aber dafür muss man sich eben etwas einfallen lassen.

Samstag, 1. August 2009

Alles außer Fußball ist scheisse!

Unser spontaner Ausflug nach Wehen wurde zu einem großartigem Fußballerlebnis. Letztendlich schlossen sich 10 Personen unserer kleinen Reisegruppe an, nach nur 10 Minuten Fahrt mit der S-Bahn und weiteren 10 Minuten Fußmarsch lag sie vor uns, wie frisch aufgebaut, wie ein IKEA-Stadion-Bausatz stand sie da: die Brita Arena.
Im Bahnhof hatten wir tatsächlich schon den ein oder anderen Wolfsburger gesehen und auch vor dem Stadion tummelt sich ungefähr 10 Mann in grünen Gewändern. Nachdem wir kurz gezögert hatten ob wir uns noch den Schal zum Spiel Dortmund-Real Madrid kaufen, der für 8 Euro von einem fliegenden Händler feilgeboten wurde, gings direkt rein in die Arena, wollten schließlich das Vorprogramm nicht verpassen. Kaum ein paar Meter in Richtung Bierstand gekommen, da warben auch schon die Ultras der "Szene Wiesbaden" um unsere Gunst und wollten uns mit allerhand liebevoll gefertgiten Merch-Artikeln versorgen: Buttons, Sticker, Shirts, alles da.
Das war nett gemeint aber für uns als neutrale Beobachter dann aber doch zu viel des Guten. Immerhin wurden wir hier schon vorgewarnt, dass unser mehr oder weniger zufällig ausgewählter Block N6 der Supporters-Block ist. Wir versprachen, alles zu geben, zumindest wenn es gegen Wolfsburg ging. Für Wehen zu supporten, das konnte sich zu diesem Zeitpunkt noch keiner so richtig vorstellen. Im Block dann gleich die nächste Sensation: direkt mal den (laut eigener Aussage) einzigen Wehener Allesfahrer der letzten Saison getroffen. Er hatte sogar den DFB-Pokal dabei und war mit diesem letzte Saison immerhin bis ins Viertelfinale gegen den HSV gekommen.
Dann gings los, Wolfsburg von Anfang an saustark. Veh schonte keinen seiner Topstars, Grafitschi, Dzeko, Misimovic, Benaglio, alle waren sie da. Grafitsch, Dzeko: Weltklasse. Das 1:0 durch Grafitschi lies eine Weile auf sich warten, kam dann aber doch wie vermutet. Der Support im Wehener Block ausgesprochen gut, wirklich überraschend gut sogar, die ganze erste Hälfte wurde durchgesungen, mit bekanntem 08/15-Liedgut, aber auch einigen schönen Eigenkreationen. Wir mittendrin. 4 Minuten vor Ende der ersten Hälfte dann rausgeschlichen um der erste am Wurststand zu sein, dabei das 2:0 verpasst. Stadionwurst besser als von den anderen beschrieben. Zweite Hälfte, 3:0 verpasst weil auf der Gegenseite und grade nicht hingeguckt. Dann Elfmeter für Wehen, auf unser Tor, die ganze Kurve im Rücken. Ziemer scheitert folgerichtig.
Das 4:0 dann auch irgendwie nur so halb gesehen, dafür aber den nicht unverdienten Ehrentreffer der Wehener: Gewühl im Strafraum, Bohl fällt der Ball vor die Füße, zieht ab, Tor, Eskalation, Sensation.
Solche Geschichten schreibt nur der Fußball! Alles in allem ein sehr sehenswertes Spiel in gemütlicher Atmosphäre. Auf der Rückfahrt dann noch schön in der S-Bahn den Fußball skandiert. In allen Formen. Jetzt aber nichts wie ab zum FSV, denn schließlich wartet am neuen Bornheimer Hang ja eine kleine Pokalsensation auf uns!!!