Freitag, 25. September 2009

Energie Cottbus - FSV Frankfurt 3:0

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Da hat sich unser geschätzter FSV Frankfurt ja mal wieder ganz besonders geschickt angestellt. Im Vorfeld noch hatte der beleibte Manager Bernd Reisig vollmundig angekündigt: "Wir fahren nach Cottbus und wollen gewinnen" und Thomas Oral ließ sich gar zur der gewagten Aussage "Wir wollen ein Zeichen setzen" hinreißen. Die Modefans hören so Sätze in der Regel gerne. "Zeichen setzen", "gewinnen"... das klingt nach Spektakel, nach Kampf, nach Fußballfest. Was auch immer. Und so hat es sich das Modefanschaft dann auch nicht nehmen lassen, das Spiel live am Radio zu verfolgen. Man wollte schließlich dabeisein, wenn die ersten Auswärtspunkte - der erste Dreier der Saison - eingefahren werden.

Bereits zur Halbzeit setzt jedoch Ernüchterung ein. Reisig hatte nur zum Teil echt. Die Mannschaft war in der Tat nach Cottbus gefahren. Nur gewinnen wollte sie da nicht. Und auch Oral lag nicht komplett daneben. Ein Zeichen wurde gesetzt. Aber es hatte nicht mit Aufbruch sondern eher mit Einbruch zu tun. Der FSV brach zusammen, lag nach 45. Minuten bereits 2:0 zurück und wenn man die aktuellen Statistiken kennt, wusste man das dieses Spiel bereits gelaufen war. Drei Tore in sieben Spielen. Es ist die Aussichtslosigkeit auf ein Erfolgserlebnis, die die Modefans derzeit auf eine harte Bewährungsprobe stellt. Heute ließen sie ihrem Ärger freie Luft. Stimmten zum ersten mal "Oral raus!"- und "Wir ham die Schnauze voll"-Gesänge auf dem heimischen Balkon an. Das 3:0 wurde fast hämisch beklatscht. Schnell wurden Erinnerungen an die Saison 94/95 hervorgekramt, als man sich als schlechtester Zweitligaabsteiger aller Zeiten aus der Liga verabschiedete. Daran kann man sich zwar nur wage erinnern, aber es reicht für niederschmetternde Vergleiche.

Wie auch immer. Es muss weiter gehen. Die 10 Euro die nach der letzten Saison in einen modischen Fanschal investiert wurden sollen nicht gänzlich umsonst gewesen sein. Der Pragmatismus erhält Einzug im Modefanleben. Aber irgendwie war das ja auch schon immer so.

Mittwoch, 23. September 2009

DFB-Pokal

Der DFB-Pokal findet dieses Jahr ohne den FSV Frankfurt statt. Zu Hause gab es eine Erstrundenniederlage gegen Borussia Mönchengladbach. Dass man als Zweitligist nicht zwangsläufig gegen Gladbach scheitern muss, hat gestern der MSV Duisburg gezeigt. Nun ist der FSV aber nicht der MSV und Sensationen finden derzeit nunmal woanders statt als am Bornheimer Hang. Und so haben die Bornheimer den freien Tag hoffentlich gemeinsam vor dem Fernseher verbracht und sich angesehen wie man als unterdurchschnittlicher Zweitligist vier Tore gegen Energie Cottbus schießt. Vielleicht kann man das dann ja am Freitagabend in der Lausitz mal nachmachen. Punkte müssen her. Einer. Drei. Egal wo. Egal gegen wen. Nur schnell!

Samstag, 19. September 2009

Trauerspiel

Das zarte Flämmchen der Zuneigung für den FSV Frankfurt, entfacht nach einem aufopferungsvollen doch erfolglosen Kampf im Heimspiel gegen den FC St. Pauli wurde gestern abend just zu Grabe getragen. Ein 0:2 gegen den KSC, der vielleicht eine Klasse besser sein mag, den aber nun wirklich keiner leiden kann, wehte jede Idee von aufkeimernder Hoffnung auf Besserung davon. Wird diese Mannschaft jemals ein Spiel gewinnen? Wird sie jemals nochmal einen Punkt gewinnen? Wird man es überhaupt mitbekommen, falls es tatsächlich einmal passieren sollte? Wird es einen überhaupt noch interessieren? Man weiß es wirklich nicht. Tabellenletzter der 2. Bundesliga, unattraktive Spiele, wenig Gegenwehr und verhaltene Stimmung im Stadion. Es fällt schwer dem noch etwas abzugewinnen. Authentizität, Nostalgie und eine ordentliche Portion Fußballromantik mögen die Modefanmaschine noch einige Wochen am laufen halten, doch irgendwann steckt der Karren im Dreck, unwiderruflich festgefahren im Sumpf all derer Sachen, die man irgendwann mal gut fand. Hier wird der FSV auch nichts anderes mehr sein als DJ Bobo, Knopfhosen oder Bim Bam Bino.

Das nächste Heimspiel ist erst in zwei Wochen. Es wird erneut gegen eine Mannachft gehen, die in der Region eher unbeliebt ist. Gegen die Siege besonders schön sind. Letzts Jahr (vor sieben Monaten) düpierte man den 1. FC Kaiserslaurtern zu Hause sensationell mit 1:0. Dem FSV sollte dringend wieder etwas ähnliches gelingen.

Sonntag, 13. September 2009

FSV Frankfurt - FC St. Pauli 2:3 (2:1)

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Heimspiele gegen den FC St. Pauli sind etwas besonderes. Jedenfalls seit letztem Jahr. Fast auf den Tag genau vor 9 Monaten ereignete sich der denkwürdige 1:0 Erfolg im Frankfurter Stadtwald, der die Modefanherzen erstmals tatsächlich für den FSV Frankfurt erwärmen konnte. Seitdem ist die Beziehung jedoch merklich abgekühlt. Die letzten Wochen ließen gar ein frostiges Verhältnis erkennen. So hätte es wohl kaum ein besseres Spiel als Heimspielauftakt in die Spielzeit 09/10 geben können als die erste Neuauflage des Paulispiels.

Jedoch, der FSV tat zunächst viel um das Auftauen alter Sympathien zu verhindert. Nicht nur, dass man sich zunächst Ewigkeiten an den Kassenhäusen anstellen musste ehe man endlich eine Karte für den Stehbereich, das natürlich Zuhause des Modefans, ergattern konnte, mit dem ersten Blick auf das neue, unbekannte Grün am Hang musste man zudem auch noch den 1:0 Führungstreffer der St. Paulianer ansehen. Was war denn da los? Hatte man tatsächlich gerade 7 Euro für "Oral raus!" Rufe gezahlt? Nun, man hätte sich darüber wohl nicht wundern müssen. Da Fußball allerdings ein kurzlebiges Geschäft ist und zudem ein Sport ist, indem bekanntlich alles möglich ist, dauerte es keine drei Minute ehe es den ersten Torerfolg und somit den Ausgleich zu bejubeln gab. Sollte sich Geschichte tatsächlich wiederholen? Die Rettung, der Klassenerhalt seinen Anfang erneut gegen St. Pauli nehmen? Das 2:1 nach 16 Minuten ließ genau das vermuten. Die Mannschaft kämpfte, zeigte Biss, wollte einiges wieder gut machen und die Herzen der Modefans zurückgewinnen. Ganz sicher. Und sie hat das Potenzial. Coulibaly wirkt eauf dem Feld etwa so hoch wie breit, Gledson hat die Austrahlung eines betrunkenen brasilianischen Holzfällers und Pekka Lagerblom ist offenbar so blond, das der Trainer in nach 8 Minuten vorsichtshalber wieder vom Feld holt.

Doch schon die zweite Halbzeit offenbarte das ganze Repertoire an Defiziten, die diese Mannschaft in diesem Jahr zu bieten hat. Moktharis Einwechslung wurde mit den Worten "Der hat doch eh kein Bock mehr" kommentiert. Der Capo organisierte Ultra-Tanzeinlagen, während hinter ihm der Abstiegskampf pulsierte und ehe die Gegengerade der Aufforderung doch bitte aufzustehen, wenn sie für Bornheim wären nachkam vergingen unzählige nervernzehrende Minuten. Auf dem Feld überwog Ideenlosigkeit und Tristess und als dann auch noch binnen weniger Minuten die 2:1 Führung in einen 2:3 Rückstand umgewandelt wurde wird deutlich, dass diese Mannschaft noch einen weiten und steinigen Weg vor sich haben wird.

Dennoch, im Vorfeld war mit einer derben Heimklatsche gegen die Hamburger zu rechnen gewesen. Am Ende sah man zumindestens für 60 Minuten wir der Sieger aus. Obgleich man am Ende mit leeren Händen da stand und sich Fragen musste, ob diese Mannschaft jemals dreifach Punkten wird, überwog das Gefühl in den kommenden Wintermonaten noch einige legendäre Spiele am Hang erleben zu dürfen. Oder vielleicht gerade deswegen...?

Samstag, 5. September 2009

Gesichtslosigkeit

Neben dem ein oder anderen Erfolgserlebnis oder gemeinsam erlebtem Leid sind es die Akteure auf dem Rasen, die dem Modefan das Gefühl von Identifikation mit dem Verein geben. Ausgerechnet hier mangelt es jedoch beim FSV Frankfurt auf ganzer Linie. Von der Aufstiegsmannschaft, die vor zwei Jahren den sensationellen und überraschenden Aufstieg in die 2. Bundesliga möglich gemacht hat ist kaum noch einer da und auch die Mannschaft, die in der vergangenen Rückrunde auf unnachahmliche Art und Weise die Kohlen aus dem Feuer geholt hat ist fast komplett durch neue unbekannte Gesichter ersetzt worden. Wo ist Markus Kreuz, der letztes Jahr in Koblenz mit einem sehenswerten Weitschußtor, die Wende zum erste (und einzigen) Auswärtssieg der Saison einleitete? Wo ist Christian Mikolajczak, der mit seinem Tor gegen Nürnberg für grenzenlosen Jubel und den Klassenerhalt sorgte? Wo ist Angelo Barletta, der Kapitän der letzten Saison, der in den kritschen Momenten die Ärmel hochkrempelte und die entscheidenten Prozent mehr gab? Wo ist Youseff Mokthari, der letztes Jahr zu reduzierten Bezügen beim FSV anheuerte und einen großen Anteil am Klassenerhalt hatte? All diese Leute wurden fahrlässigerweise Abgegeben und durch durch mittlerweile 17 neue mehr oder weniger gesichtslose Akteure ersetzt. Doch wer sind diese Lagerbloms, Coulibalys oder Gledsons? Nach vier Spielen in der neuen Saison hat jedenfalls keiner dieser neuen Hoffnungsträger einen positiven Eindruck hinterlassen und so erscheint es nur logisch das der FSV nun nochmal nachlegte und ein deutsch/albanisches enfanf-terrible names Gjasula und einen gescheiterten Brasilianer aus Fürth namens Cidimar einkaufte. Zur Identifikation trägt das jedoch alles nicht bei. Helden werden nicht eingekauft, Helden entwickelt sich während der Saison. Durch Weitschußtore in Koblenz oder durch Siegtore gegen Nürnberg.

Mittwoch, 2. September 2009

Provinzmief: SV Darmstadt 98 - St. Kickers 1:2

Ähnlich schlecht wie der FSV Frankfurt sind die Lilien aus Darmstadt in die Saison gestartet. Mit nun 4 Niederlagen und einem Unentschieden reiht sich auch der SVD nach diesem Spieltag als letzter in die Tabelle ein. In der Regionalliga begegnet man der Länderspielpause nämlich einfach mit Mittwochsspielen. Eine schöne Gelegenheit, den Lilien beim Traditionsduell gegen die Stuttgarter Kickers mal wieder einen Besuch abzustatten.

Das Spiel ist schnell erzählt: Nach anfänglichem Gebolze nehmen die Kickers bald das Heft in die Hand und drängen Darmstadt weit in die eigene Hälfte. Das folgerichtige 1:0 für die Gäste fällt durch einen Elfmeter. Danach wird Darmstadt etwas stärker und kommt kurz vor dem Halbzeitpfiff tatsächlich zum Ausgleich. Nach dem Pausentee kommt Darmstadt dann ganz stark aus der Kabine und macht 10 Minuten ordentlich Druck. Mitten in die stärkste Drangphase hinein fällt dann nach einem katastrophalen Abwehrfehler das 2:1 für Stuttgart. Der Rest des Spiel ist dann wieder Gebolze mit besseren Chancen für die Gäste, die somit verdient die Punkte aus Darmstadt mitnehmen. 2500 Zuschauer wurden Zeuge dieser mittelmäßigen Darbietung.

Hier einige Impressionen vom Spiel im altehrwürdigen Böllenfalltorstadion:





Dienstag, 1. September 2009

Tweet Tweet! Blog findet Erwähnung bei Twitter!

YEAH, der nächste Siebenmeilenschritt in Richtung flächendeckender Bekanntheit ist getan! Unser Blog wurde erstmalig bei Twitter erwähnt. Ob der Blogspot-Server mit den zu erwartenden Massen neuer Leser überhaupt umgehen kann wird sich zeigen. Uns wäre es jedenfalls genauso lieb, die Massen würden gegen St. Pauli ins Stadion strömen und dem lahmenden FSV zum ersten Saisonsieg verhelfen. Man denke nur an letzte Saison, da war dieses Spiel die Wende und für uns als selbsternannte Modefans der Durchbruch in Sachen Vereinsbindung. Die folgenden Wochen waren gelinde gesagt eine Sensation. Es folgte unter anderem die legendäre erste Auswärtsfahrt, die mit dem ersten und einzigen Auswärtssieg gekrönt wurde. Seit einiger Zeit bröckelt die Bindung allerdings wieder zusehends und das Projekt Modefan scheint gefährdet. Nicht mehr lange bis zu Aussagen wie: "Achja, wie hat eigentlich dieser FSV gespielt?". Damit es gar nicht erst soweit kommt, MUSS gegen Pauli der erste Sieg her! Weitersagen!