Sonntag, 25. Oktober 2009

FSV Frankfurt - 1860 München 3:2 (1:0)


Na endlich. Es geht doch. Nach wochen-..., nein, monatelangem Warten konnte der FSV erstmal seit dem Überspiel gegen den 1. FC Nürnberg in der vergangenen Saison wieder drei Punkte einfahren. Und selbstverständlich waren die Modefans da um sich dieses Ereignis nicht entgehen zu lassen. Wen gegen irgendeinen Gegner in dieser Liga etwas gehen sollte, dann doch wohl gegen das größte Kasperletheater des deutschen Profifußballs. Und tatsächlich: Nach einer nervöses Anfangsphase übernahm der FSV die Kontrolle über das Spiel und ging verdient mit 1:0 in Führung. Soweit jedoch nichts neues. In der vergangenen zwei Spielen konnte der FSV ebenfalls in Führung gehen ohne wirklich zählbaren Erfolg nach 90 Minuten.

Dass es heute anders kommen sollte unterstrich im Prinzip Löwen Coach Zettel Ewald höchstselbst als er noch vor der Halbzeit seinen Kapität Benny Lauth vom Platz holte und dem Gegener so glaubhaft machte: "Wir haben heute eigentlich gar keine Lust". In der zweiten Halbzeit entschied sich der FSV ein Feuerwerk abzubrennen und seine leiderprobten Fans für all die Qualen der Vergangenheit zu belohnen. Mit Hacke, Spitze, 1,2,3 zauberte man mit spielerischer Leichtigkeit ein hochverdientes 3:0 auf den Rasen, sehenswerte Kombinationen wurden von fulminaten Einzelaktionen eingerahmt. Der neue Besen Boysen schien zu kehren. So oder so ähnlich hat es sich jedenfalls in der Erinnerung der Spektakelsüchtigen Modefans eingebrannt.

Am Ende stand ein 3:2, was in erste Linie Katze Klandt zu verdanken war, der eher wie ein schläfriger Löwe reagierte und seinen Artgenossen zu ein wenig Ergebniskosmetik verhalf. Wie auch immer, nach dem Spiel ist vor dem Spiel und nächste Woche geht es zum Auswärtsevent in die "Alte Försterei" zu "Eisern Union". Jetzt gilt es die bemerkenswerte Siegesserie auszubauen! "Und schon wieder ungeschlagen FSV!"

Montag, 19. Oktober 2009

Fortuna Düsseldorf - FSV Frankfurt 4:1

Wenn man nach einer 1:0 Halbzeitführung beim keineswegs brillianten Aufsteiger aus der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt noch mit 4:1 untergeht, dann ist das keinen Blogeintrag wert. Dann hüllt man den Mantel des Schweigens darüber, wartet zwei Wochen ab, datiert die dann überfällige Schmähschrift per Zeitreisefunktion 14 Tage in die Vergangenheit und belässt es bei den harten Fakten: Auswärts ist der FSV ein Desaster!

Freitag, 16. Oktober 2009

Imagekampagne

Wie nutzt man die Länderspielpause möglichst sinnvoll? Nun, in Anbetracht der Tatsache, dass man einen Trainerwechsel hinter sich hat und noch sieglos am Ende der Tabelle vor sich hin vegetiert, erscheint eine konzentrierte Vorbereitung auf die anstehenden Aufgaben recht sinnvoll. Zwei Wochen hatte man Zeit das aufzuholen was in den Wochen zuvor verpasst wurde. Doch was treibt der FSV stattdessen? Nach einem kurzen Scharmützel mit den Offenbacher Kickers um den neuen Trainer Hans-Jürgen Boysen, einem grotesk anmutendem Schauspiel jenseit jeder Professionalität zwischen Freigabe und Vertragserfüllung, klingte sich der FSV kurzentschlossen in die andauernde Diskussion um Thilo Sarrazin ein, mahnte seine Spieler Coulibaly, Kajubi und Mokthari wegen unerlaubten Fastens während des Ramadan ab und trug so seinen Teil zur Völkerverständigung oder auch zur Integration von in Deutschland lebenden Muslimen bei. Ein Entschluss der nicht nur kurzsichtig und dumm sondern auch juristisch hoch fragwürdig ist. Zwar ist im DFL-Mustervertragein Pasus vorgesehen, der die Sportler zu einer "professionellen Lebensführung" verpflichtet, doch ist damit wohl eher gemeint, dass man von einem Profifußballer erwarten kann von Besuchen bei McDonalds abzusehen, nicht aber wohl dass er auf die freie Auslebung seiner Religion verzichtet.

Wie auch immer. Der FSV hat abgemahnt und die Sache zudem auch noch in der Öffentlichkeit ausgetragen, was den Bornheimer zum ersten Mal deutschlandweite Presseresonanz beschert hat. Und das hat dann auch wieder etwas positives für Modefans. Denn bekennt man sich in Zukunft zum FSV Frankfurt, so wird die Reaktion nicht mehr zwangsläufig ein Achselzucken und eine Nachfrage nach dem FSV Mainz 05 oder Eintracht Frankfurt sein, sondern ein wissendes Nicken: "Ach das sind doch die die den Moslems den Ramadan verbieten wollen." Endlich sind wir wieder wer im deutschen Fußball!

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Trainerwechsel


Nun war es als doch soweit. Unser erster Trainerwechsel als Modefans des FSV Frankfurt. Seit wir uns vor über einem Jahr den Bornheimern angenommen haben war es stets Thomas Oral gewesen, der für das müde Treiben auf dem Feld verantwortlich war. Er hatte die Reputation des siebenfachen Aufsteigers, des erfolgreichen Reanimators des brachliegenden Fußballsportvereins. Und er war bekannt für markige Sprüche, Wortgefechte mit Kollegen und fragwürdige Aufstellungen.

Nichtsdestotrotz, Oral war immer da. Ein Trainer ohne Lizenz mit lustigem Namen, ein Urgestein, eine Instanz, ein Mann dem seine Stellung im Verein tatsächlich noch etwas bedeutet hat. Es ist anzunehmen, dass die Tränen auf der Pressekonferenz, als er seinen Rücktritt bekannt gab, echt und Zeugnis seiner engen Bindung an den Verein waren. Nachdem bereits viele Helden der abgelaufenen Spielzeit den Verein verlassen haben, ein Fakt an dem auch Oral nicht unschuldig sein dürfte, musste nun auch der Macher des "Wunders von Bernem" seine Hut nehmen. Wir Modefans bedanken uns für Erlebnisse wie den 3:1 Auswärtserfolg in Koblenz, das 1:0 gegen St. Pauli und das 2:1 gegen den 1. FC Nürnberg!

Wie dem auch sei, der neue Mann ist schon da. Hans-Jürgen Boysen, seines Zeichens eine echte Institution beim ungeliebten Lokalrivalen Kickers Offenbach. Eigentlich also eine "persona non grata" am Hang. Doch die Umstände des Wechsels sind so erfreulich, dass es einem schwer fällt Boysen seine unrühmliche Vergangenheit vorzuhalten. Die stolzen Kickers, immerhin der zweitgrößte Verein der Region, waren offenbar nicht in der Lage ihren Coach zu halten, als der in vielen Bereichen unattraktivere Klub aus Bornheim, das hässliche Entlein aus Frankfurt, anklopfte und Boysen als Retter verpflichten wollte. Sicherlich eine schwere Niederlage für die Kickers und das ist nun wirklich etwas das jeden, der nicht gerade im östlichen Vorort in der Abzugsluft Frankfurts aufgewachsen ist, ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Danke FSV! Heute seid ihr wahrhaft die Größten!

Montag, 5. Oktober 2009

FSV Frankfurt - 1. FC Kaiserslautern 1:1 (1:1)

Was soll man davon denn jetzt schon wieder halten? Da schießt die Mannschaft mal wieder ein Tor, geht in Führung, kämpft, hält dagegen, hat den ungeschlagenen Tabellenführer am Rande einer Niederlage und "gewinnt" im Prinzip zum ersten Mal in dieser Saison tatsächlich einen Punkt - und am Ende geht der Trainer. Thomas Oral hat das Handtuch geworfen. Der Mann der den FSV aus den Untiefen des Fußballgeschäfts bis den Tabellenkeller der 2. Liga geführt hat, trat mehr oder weniger überraschend nach dem ersten akzeptablen Spiel der Saison zurück. Ob das jetzt freiwillig und eher "funkel-freiwillig" war sei mal dahingestellt.

Wie auch immer. Das Spiel begann mit Protest. Eine handvoll Ultras wollte sich das Spektakel auf dem Feld nicht länger gefallen lassen und zeigte dem Verein die kalte Schulter, indem sie einfach 20 Minuten vor dem Stadion ausharrten. Dumm nur, dass just in dieser Zeit das 1:0 für den FSV fiel. Die schmollenden Hardliner müssen sich jetzt jedenfalls damit abfinden 1/4 aller Saisontore verpasst zu haben. Dem Modefan geht es da ganz anders. Klar ist auch er unzufrieden, schließlich wurde ihm dieses Jahr noch rein gar nichts geboten und die Unterstützung der Mannschaft besteht unter solchen Umständen natürlich vorzugsweise aus Pöbelei und Besserwisserei, aber für 7 Euro Einritt will er gefälligst auch 90 Minuten Fußball sehen. Und nicht nur 70! Dank dieser materiell geprägten Einstellung können wir nun Stolz behaupten immerhin 3/4 aller Saisontore mitbekommen zu haben. Nehmt das Ultras!

Nach Ablauf der 90 Minuten war man dann doch tatsächlich irgendwie enttäuscht, dass nicht mehr bei rumgekommen ist. Ein Sieg gegen den ungeliebten FCK hätte uns sicherlich auf Jahre hin an den Verein gebunden. So bleibt nur die Hoffnung bis zum nächsten Heimspiel den Text des neuen offiziellen FSV-Fanliedes auswendig zu können, damit man dann, vollends im Stimmungssog gefangen, freudig mit einstimmen kann wenn es wieder heißt: "FSV........" ...äh ja.

Freitag, 2. Oktober 2009

Sondermeldung: SV Darmstadt 98 mit erstem Sieg! Zieht FSV nach?


Sensation als gutes Omen? Der abgeschlagene Letzte der Regionalliga Süd, der seit 8 Spieltagen sieglose SV Darmstadt 98, hat am Freitag Abend seinen ersten Dreier eingefahren! Mit 3:1 besiegte man nach 0:1-Rückstand am heimischen Böllenfalltor die Mannschaft aus Ulm. Die sogenannten Fans skandierten schon vor dem Spiel in einer Straßenbahn hellseherisch: "Wir sind die Heiner, uns schlägt keiner!" (siehe Bild) Damit macht ein Sorgenkind der Region also vor wie es geht. Nun liegt es am FSV Frankfurt, nachzuziehen und ähnliches Aufbäumen zu beweisen. Ob der Gegener nun Ulm oder Kaiserslautern heisst: ein Sieg muss her!

Klartext sprach unter der Woche auch FSV-Geschäftsführer Reisig im Interview mit der FAZ: Angeblich wehrt er sich gegen die sogenannten Gesetzmäßigkeiten und möchte von keinem Endspiel für Oral sprechen. Ultimatum, nein Danke! Vereinzelte Sprechchöre beunruhigen ihn nicht, wobei es ihm lieber wäre, wenn 50.000 schreien würden. Andrerseits: die würden ja gar nicht alle ins Stadion passen. Reisig gibt weiterhin offen zu, dass Fehler gemacht wurden und dass einige Spieler enttäschend auftreten. Ungewöhnlich deutlich werden hier Voigt, Coulibaly, Gledson und Kujabi genannt. Reisig ist "irritiert, dass sich gestandene Spieler bei uns in einer solchen Krisensituation so kläglich präsentieren. Auch charakterlich." Gleichzeitig gesteht er: "In der Zusammenstellung haben wir Fehler gemacht. Nach heutigem Stand haben wir uns vergriffen."

Das Beste, um von solchen Äußerungen abzulenken wäre definitiv eine Siegesserie. Kaiserslautern könnte ein schöner Startpunkt werden, vielleicht zeigen Oral und Kleppinger den Spielern ja noch mal das Video aus der vergangenen Saison...