Freitag, 16. Oktober 2009

Imagekampagne

Wie nutzt man die Länderspielpause möglichst sinnvoll? Nun, in Anbetracht der Tatsache, dass man einen Trainerwechsel hinter sich hat und noch sieglos am Ende der Tabelle vor sich hin vegetiert, erscheint eine konzentrierte Vorbereitung auf die anstehenden Aufgaben recht sinnvoll. Zwei Wochen hatte man Zeit das aufzuholen was in den Wochen zuvor verpasst wurde. Doch was treibt der FSV stattdessen? Nach einem kurzen Scharmützel mit den Offenbacher Kickers um den neuen Trainer Hans-Jürgen Boysen, einem grotesk anmutendem Schauspiel jenseit jeder Professionalität zwischen Freigabe und Vertragserfüllung, klingte sich der FSV kurzentschlossen in die andauernde Diskussion um Thilo Sarrazin ein, mahnte seine Spieler Coulibaly, Kajubi und Mokthari wegen unerlaubten Fastens während des Ramadan ab und trug so seinen Teil zur Völkerverständigung oder auch zur Integration von in Deutschland lebenden Muslimen bei. Ein Entschluss der nicht nur kurzsichtig und dumm sondern auch juristisch hoch fragwürdig ist. Zwar ist im DFL-Mustervertragein Pasus vorgesehen, der die Sportler zu einer "professionellen Lebensführung" verpflichtet, doch ist damit wohl eher gemeint, dass man von einem Profifußballer erwarten kann von Besuchen bei McDonalds abzusehen, nicht aber wohl dass er auf die freie Auslebung seiner Religion verzichtet.

Wie auch immer. Der FSV hat abgemahnt und die Sache zudem auch noch in der Öffentlichkeit ausgetragen, was den Bornheimer zum ersten Mal deutschlandweite Presseresonanz beschert hat. Und das hat dann auch wieder etwas positives für Modefans. Denn bekennt man sich in Zukunft zum FSV Frankfurt, so wird die Reaktion nicht mehr zwangsläufig ein Achselzucken und eine Nachfrage nach dem FSV Mainz 05 oder Eintracht Frankfurt sein, sondern ein wissendes Nicken: "Ach das sind doch die die den Moslems den Ramadan verbieten wollen." Endlich sind wir wieder wer im deutschen Fußball!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen